Generationenwechsel bei der Paula-Rüf-Stiftung

Von Jerry Gadient

Bei der Paula-Rüf-Stiftung ist es zu einem eigentlichen Generationenwechsel gekommen. Die drei letzten seit 1996 amtierenden Stiftungsräte sind zurückgetreten. Im Präsidium hat Arnold Bühler Vreny Schumacher abgelöst.

Die Paula-Rüf-Stiftung fördert begabte, aber wenig bemittelte Studierende bei der höheren bzw. weiterführenden Berufsausbildung. Vreny Schumacher (Sargans) engagierte sich wie Isidor Kohler (Mels) und Eugénie Huber (Bad Ragaz) seit der Gründung im Jahre 1996 im Stiftungsrat. Schumacher übernahm 2005 das Präsidium von alt Regierungsrat Karl Mätzler (Sargans). Nun sind die drei zusammen mit Linus Hofmann (Mels), der die letzten zwölf Jahre im Stiftungsrat vertreten war, an der Stiftungsratssitzung vom Montagabend im ‚Zunfthaus zum Löwen‘ in Sargans zurückgetreten.
Verblieben sind Elmar Hässig (Flums), Sekretär Edi Buchli (Vilters-Wangs) und Arnold Bühler (Walenstadt). Als bisheriger Vizepräsident hat Bühler das Präsidium von Vreny Schumacher übernommen. Neu in den Stiftungsrat gewählt worden sind Josef Eberhard (Mels), Marianne Walser-Ackermann (Sargans) und Maria Lehner-Della Ca (Bad Ragaz). Die Stiftungsräte sind quasi Ortsvertreter und legen Stipendienanträge aus ihrem Wohnort dem Gesamtrat vor. Arnold Bühler vertritt nebst Walenstadt auch Quarten und Maria Lehner den Kurort sowie die Gemeinde Pfäfers.

In Flums augewachsen

Paula Rüf (1911-1995) war in Flums aufgewachsen und seit 1949 mit Heinrich Gebert (Geberit AG) verheiratet. Der Industrielle und Sohn Stephan errichteten 1996 zum Gedenken an die zeitlebens mit ihrem Geburtsort stark verbundenen Paula Gebert, geb. Rüf, die Stiftung und dotierten sie mit 8,67 Mio. Franken. In der Zwischenzeit ist das Stiftungsvermögen auf rund 12 Mio. Franken angewachsen, ein von Heinrich Gebert bei der Gründung vorgegebenes Ziel.

Die Stipendien werden aus den Erträgen des Stiftungsvermögens ausgerichtet. Wie Sekretär Edi Buchli an der Stiftungs­rats­sitzung ausführte, konnte das Vermögen trotz Turbulenzen auf dem Finanzmarkt gehalten werden. Aufgrund der unsicheren Ertragslage sei der Stiftungsrat in der Höhe der einzelnen Stipendien etwas zurückhaltender gewesen als in den Vorjahren. Im Berichtsjahr 2011/12 wurden 27 Studierende an Universitäten oder Hochschulen, 33 Studierende an Fachhochschulen und 12 für die Ausbildung an höheren Fachschulen unterstützt. Sie erhielten insgesamt Stipendien in der Höhe von 290‘000 Franken.

Bereits 5,6 Millionen ausbezahlt

Die Stipendienleistungen der Paula-Rüf-Stiftung sind beeindruckend. Seit der Gründung sind in den letzten 16 Jahren insgesamt 5,6 Millionen Franken ausbezahlt worden. Studierende aus Mels erhielten 1,31 Mio. Franken, aus Flums 896‘000 Franken, aus Sargans 877‘000 Franken, aus Walenstadt 790‘000, aus Vilters-Wangs 746‘500 Franken, aus Bad Ragaz 526'000 Franken, aus Pfäfers 293'000 Franken und aus Quarten 164‘000 Franken. Unterstützt worden sind seit 1996 total 489 Studierende (116 aus Mels, 74 aus Sargans, 72 aus Flums, 69 aus Walenstadt, 68 aus Vilters-Wangs, 51 aus Bad Ragaz, 24 aus Pfäfers und 15 aus Quarten). Durchschnittlich konnte ein Studierender also über die verschiedenen Semester mit über 11‘000 Franken gefördert werden. Weiter widmet die Stiftung jedes Jahr einen Betrag von 1‘500 Franken für die besten Maturaaufsätze am Gymnasium der Kantonsschule Sargans. Wie Sekretär Buchli an der Sitzung erwähnt, bestätigen dankbare Rückmeldungen von erfolgreichen Studentinnen und Studenten die Wichtigkeit der Stiftung für das Sarganserland. Durch flexible Entscheide im Stiftungsrat könne auch häufig in Fällen geholfen werden, in denen staatliche Stipendien verweigert würden.

Für Studierende aus dem Sarganserland

Die Paula-Rüf-Stiftung mit Sitz in Flums wurde 1996 gegründet. Sie geht zurück auf ein Legat von Heinrich Gebert, im Gedenken an seine Gemahlin Dr. iur. Paula Rüf, die in Flums aufgewachsen ist. Zweck der Stiftung ist die Förderung der höheren bzw. weiterführenden Berufsausbildung von wenig bemittelten, aber begabten und charakterlich geeigneten Studierenden, die im Sarganserland aufgewachsen oder hier wohnhaft sind. Sie müssen über eine Berufsausbildung mit Lehrabschluss, eine Schulausbildung mit Diplommittelschulabschluss, eine Maturität oder einen ähnlichen Abschluss verfügen. Die Alterslimite liegt bei 35.